Zeit für saubere Energie

Thermische Solaranlage

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Behauptung: Im Brandfall wird ein Haus mit Photovoltaikanlage nicht gelöscht

Anmerkung: Nach Auskunft der Berufsfeuerwehr werden Wohnungsbrände vorzugsweise von innen gelöscht. Brennt bereits der Dachstuhl, ist in der Regel mit einem Totalschaden zu rechnen. In diesem Fall spielt es dann auch keine entscheidende Rolle mehr, ob eine Photovoltaikanlage installiert war oder nicht.

Darüberhinaus bestehen technische Möglichkeiten Photovoltaikanlagen gleichstromseitig im Niederspannungsbereich zu betreiben. Mittels Modulwechselrichtern (die übrigens bei Teilverschattungen starke Ertragsvorteile gegenüber den altbekannten Wechselrichtern besitzen) kann die Photovoltaikanlage im Brandfall praktisch spannungsfrei geschaltet werden. Eine Gefährdung von Feuerwehrleuten durch Stromschläge ist damit völlig ausgeschlossen.

Behauptung: Photovoltaik führt zu instabilen Stromnetzen

Anmerkung: Für Aussenstehende mag zwischenzeitlich der Eindruck entstanden sein, dass in Deutschland an sonnigen Tagen mehr Solarstrom in das Netz eingespeist wird, als verbraucht werden kann. Wer nachdenkt und weiss, dass der Solarstromanteil aktuell nur ca. 2% vom deutschen Strombedarf deckt, wird allerdings stutzig werden.

Die Energiewirtschaft behauptet dennoch, dass das Stromnetz einen weiteren ungebremsten Ausbau der Photovoltaik nicht verkraftet. Dabei würde es der konventionellen Energiewirtschaft niemand übel nehmen, wenn sie den wahren Grund angeben würde. Mit ihren trägen Kohle- und Atommeilern und dem Einspeisevorrang für sauberen Regenerativstrom gerät die konventionelle Stromwirtschaft zunehmend in Bedrängnis. Praktisch müssten die atomaren und fossilen Dinosaurier-Kraftwerke abgeschaltet werden. Unbestritten ist, dass abgeschaltete Dreckschleudern keinen Gewinn produzieren und bei darauf aufbauender Geschäftsgrundlage zum Problemfall mutieren.

Bezüglich der ausgereizten Stromnetze führt die Energiewirtschaft als Argumentationshilfe ein Schreckensszenario an. Steigt die Frequenz im Stromnetz durch ein zu hohes Stromangebot auf 50.2 Hz, so würden sich alle Photovoltaikanlagen auf einmal vom Netz trennen. Praktisch würden schlagartig mehrere Gigawatt Einspeiseleistung wegfallen, um kurz darauf wieder zur Verfügung zu stehen. Die Photovoltaikbranche erfüllt mit der Abschaltung bei 50.2 Hz allerdings lediglich die von der Energiewirtschaft aufgestellte Forderung für netzgekoppelte Solarstromanlagen.

Die Solarbranche sieht das Schreckensszenario der Energiewirtschaft als leicht lösbare technische Aufgabe an. Der Wechselrichterhersteller SMA hat bereits eine Lösung angekündigt, bei der zukünftig eine schlagartige Netztrennung mehrerer Gigawatt Solarstromleistung ausgeschlossen ist. 

Behauptung: Photovoltaik verteuert die Strompreise für alle Stromverbraucher

Anmerkung: Die Unabhängigkeit von fossilen und nuklearen Energieträgern gibt es nicht zum Nulltarif. Wer sich am Umbau beteiligt und in Photovoltaik investiert, wird wahrscheinlich irgendwann unterstützt (Warteliste KEV). Wer sich nicht aktiv beteiligt, finanziert den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien über die KEV-Beitrag auf den Strompreis (2011: 0.45 Rp. pro kWh ab 2013: 0.9 Rp. pro kWh). Das üblicherweise zur Mittagszeit vorhandene Angebotsmaximum von Solarstrom passt sehr gut zur Nachfragespitze von Strom in dieser Zeit. Solarstrom kann also auch besonders gut teuren Spitzenlaststrom ersetzen und zur Senkung der Stromkosten beitragen.

Behauptung: Solarstrom kann nur einen unbedeutenden Anteil an der Stromversorgung liefern

Anmerkung: Momentan liegt der Solarstromanteil in Deutschland bei ca. 2%. Bereits heute können jedoch in unseren Breiten Häuser mit Photovoltaik gebaut werden, die mehr Energie liefern als ihre Bewohner verbrauchen (sogenannte Plusenergiehäuser). Die zunehmende Anzahl von Förderprogrammen zur Photovoltaik in anderen europäischen und asiatischen Ländern beweist, dass das Solarstrompotenzial international zunehmend erkannt wird.

 

Behauptung: Die Entsorgung einer Photovoltaikanlage ist sehr teuer und entspricht der Entsorgung von Sondermüll

Anmerkung: Ein Photovoltaikmodul kann zu 96 % recycelt werden. Die weltweit erste Versuchsanlage zum Recycling von kristallinen Siliziumsolarzellen ging 2004 in Freiberg in Betrieb. Dort werden bei Temperaturen um 600 °C die im Modul enthaltenen Kunststoffe verbrannt. Zurück bleiben Glas, Metall, Füllstoffe und die Solarzelle.

Das Glas und die Metallfraktion werden an entsprechende Recyclingbetriebe weitergegeben. Von der Solarzelle werden die Oberflächenschichten durch einen chemischen Reinigungsschritt (Ätzen) gelöst. Aus dem Silizium der Solarzelle können dann wieder neue Solarzellen hergestellt werden. Bemerkenswert ist, dass wesentlich weniger Energie aufgewendet werden muss, wenn man aus den alten Solarmodulen das Silizium recycelt, als wenn man es neu herstellt.

Für einen qualitativ gleichwertigen Wafer aus Recycling-Silizium braucht man nur 30 % der Energie im Vergleich zu einem neuen Wafer. Recycling ist also ökologisch sinnvoll, da die Energierücklaufzeit geringer wird, das heisst, ein recyceltes Modul spielt den Energieaufwand, den man zur Herstellung gebraucht hat, schneller wieder ein als ein Solarmodul aus nicht recycliertem Silizium.

Behauptung: Der Wirkungsgrad der Solarzellen ist zu gering

Anmerkung: Für die Berechnung der Wirtschaftlichkeit von Anlagen spielt der Wirkungsgrad nur eine untergeordnete Rolle. Solarzellen mit dem höchsten Wirkungsgrad führen nicht zwangsläufig zur höchsten Rentabilität. Entscheidend ist das Verhältnis von Investitionskosten zu Stromertrag. Das Sonnenlicht wird von modernen Silizium Solarzellen zu ca. 15%-20% in Strom umgewandelt.

Behauptung: Eine Photovoltaikanlage produziert Elektrosmog

Anmerkung: Bei Verwendung von Wechselrichtern mit Trafo wird 10 cm hinter den Modulen der baubiologische Richtwert unterschritten. Bei Einsatz von trafolosen Wechselrichtern werden die elektrischen und magnetischen Richtwerte nach einer Distanz von 1 m unterschritten.

Behauptung: Zur Herstellung der Solarzellen wird mehr Energie benötigt als die Solarzellen während ihrer Lebensdauer liefern können.

Anmerkung: Richtig ist, dass früher erheblich mehr energieintensiv hergestelltes Silizium zur Herstellung der Zellen eingesetzt wurde als heute. Durch die Herstellung von Solarzellen mit immer dünneren Siliziumscheiben kann man in Mitteleuropa davon ausgehen, dass heute hergestellte Solarzellen in den ersten 2 Jahren mehr Strom erzeugt haben, als bei Ihrer Herstellung benötigt wurde. Bei Garantiezeiten von 25 Jahren und einer durchschnittlich zu erwartenden Lebensdauer von über 30 Jahren, kann diese Contra-Behauptung als nicht mehr zeitgemäss angesehen werden.